Während der Einbau der Standheizung und der Bau der Heizungsanlage im Innenraum sich in zwei konzertierten Aktionen bewältigen ließen, stellt der…
Innenausbau – Teil 5: …und der ganze Rest
So, nachdem ich jetzt länger nicht zum Schreiben gekommen bin, werde ich hier einfach der Reihe nach erzählen, was die letzten Monate noch so alles erledigt wurde:
Es werde Licht…
Die Batterie steht schon seit letztem Juli in der Heckgarage, die Solarpanels liegen auch schon seit Monaten auf dem Dach und trotzdem brennt in der Hütte kein einziges Lichtlein… Da musste es tatsächlich fast Weihnachten werden, bis die Elektrik endlich funktionierte. Was war passiert?
Der ganze Ärger begann damit, dass nach erfolgter Installation aller Komponenten sich beim ersten Einschalten erst mal die 300A Sicherung mit einem gepflegten Knall verabschiedete. Warum, war nicht ersichtlich, also neue Sicherung rein, vorher alle Anschlüsse überprüft und nochmal den Hauptschalter umgelegt – Peng! Die nächste Sicherung durch. Jetzt war klar: da ist so richtig was faul.
Nach einer weiteren Fehlersuche ohne Ergebnis brachte dann die Betriebsanleitung der Batterie von Mastervolt die Lösung: Minus-Pol links, Plus-Pol rechts. Bei der uns gelieferten Batterie war aber die farbliche Kennzeichnung der Pole vertauscht – von wem auch immer… also am +Pol ein schwarzer Ring, am -Pol ein roter (jedem Elektriker wird jetzt schlecht…)! Die eingeprägten Symbole waren von vorne nicht zu erkennen…
Wir hatten Glück im Unglück! Weder die Batterie, noch der MassCombi Pro nahmen durch die Verpolung Schaden, lediglich der Ladewandler von Votronic hatte es nicht überlebt und musste eingeschickt und repariert werden. Vielen Dank an dieser Stelle für die freundliche Unterstützung durch die Fa. Mastervolt: „…unsere Batterien verlassen das Haus in einwandfreiem Zustand… die Farbmarkierungen müssen woanders ausgetauscht worden sein…“ Klar, hab ich selber gemacht um mich zu verwirren… soviel dazu.
Nachdem das grundsätzliche Problem nun geklärt war, konnte ich in den nächsten Wochen nach und nach die komplette Verkabelung im Innenraum vornehmen und ein Gerät nach dem anderen in Betrieb nehmen. Wurde auch Zeit…
Klappwaschbecken
Ein kleines, aber feines Detail, auf das ich auch ein bisserl stolz bin, weil ich es komplett selber gebaut habe, ist unser Klappwaschbecken im Bad.
Wir hatten lange überlegt, ob wir zusätzlich zur Spüle in der Küche überhaupt ein weiteres Waschbecken benötigen, haben dann aber entschieden, dass es vielleicht doch ganz praktisch wäre, eins zu haben. Also musste ich mir überlegen, wie man das möglichst platzsparend bewerkstelligt und auch noch die zweite Mischbatterie für die Dusche unterbringt.
Hier das Ergebnis:
Fußboden
Beim Fußboden war ich lange am Überlegen, welches Material ich verwenden soll. Der Plan war, den kompletten Aufbau inkl. Fußbodenheizung nicht höher als 4cm werden zu lassen, um bei der Stehhöhe im Aufbau die 2m-Marke nicht zu unterschreiten. Außerdem hatte ich auch die Eingangstür mit 4cm Abstand zum Kabinenboden setzen lassen, mit dem Ziel, mit dem Boden auf eine Höhe zu kommen und so eine Stolperfalle zu vermeiden. Und beim Rauskehren ist es auch ganz praktisch…
Die Anforderungen an das Material waren, möglichst wasserfest zu sein, möglichst wenig Eigenleben zu entwickeln und möglichst strapazierfähig zu sein. Außerdem musste der Boden für die Fußbodenheizung geeignet sein. Echtholz schied damit von vorn herein aus, auch wenn mir die Idee gut gefallen hätte. Aber schon bei der Höhe wäre das schwierig geworden. Also blieben Laminat, Linoleum, Vinyl oder ein PVC-Boden.
Eigentlich hatte ich mich schon für einen Vinyl-Boden entschieden, auch wenn ich gewarnt wurde, dass ohne feste Zwischenschicht sich irgendwann die Heizschlangen der Fußbodenheizung abzeichnen würden, weil Vinyl eben doch sehr weich ist. In der Zwischenzeit hatten wir aber Karin und Michael aus Wien kennengelernt, die sich ebenfalls einen Excap als Reisemobil aufbauen, und von Michael bekam ich den Tipp mit der Firma Meyer Parkett und ihrem „Mineralischen Designboden„: 100% wasserfest – 7mm hoch – absolut dimensionsstabil – für Fußbodenheizung bestens geeignet – rutschfest – extrem strapazierfähig… und angeblich auch noch kinderleicht zu verlegen. Was will man mehr? Das angeforderte Muster sah dann auch noch sehr überzeugend aus und das Oberflächendesign war von echtem Holz kaum zu unterscheiden. Perfekt!
Zwei Wochen später wurden die drei Pakete mit den Paneelen geliefert und dann konnte es losgehen: erst eine Lage 2mm Trittschalldämmung zum Ausgleichen der Unebenheiten und dann direkt den Boden drauf. Die Verarbeitung mit der Kreissäge ist tatsächlich kein Problem, der Boden läßt sich verarbeiten wie Holz. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen…
Gastank
Nachdem ich keine Lust hatte, im Fahrzeug einen Gaskasten für eine oder zwei Flaschen zu bauen, der alle möglichen Auflagen erfüllen muss, entschloss ich mich schon früh, am Heck des Fahrzeugs einen externen Gastank zu verbauen, der auch entsprechend mehr Volumen haben sollte. Schließlich wollen wir ja in allen Belangen so autark wie möglich unterweg sein.
Meine Recherchen führten mich immer wieder zu Wynen Gas und nach einem ausführlichen Telefongespräch einigten wir uns darauf, auf dem Rückweg von der Nordsee einen Abstecher nach Viersen zu machen, um vor Ort entscheiden zu können, welche Tankgröße am besten passt. Bei Wynen wurden wir sehr freundlich empfangen und nach einer gründlichen Untersuchung der Einbausituation bestellten wir einen 90-Liter Gastank mit Pulverbeschichtung, Fernbetankung, Armaturenkasten, Gasfilter und allem, was sonst noch dazu gehört.
Nach weiteren 4 Wochen traf der Tank dann in Alteglofsheim ein und wartete bei Rico in der Halle auf Montage. Allerdings passten die mitgelieferten Tankhalter nicht direkt an den Zwischenrahmen… Rico wusste mal wieder Rat: da schweißen wir zwei Winkelkonsolen zusammen an die dann die Tankhalter geschraubt werden. Gesagt, getan. Erst mal bei der Schlosserei des Werkhof Regensburg das Material besorgen, dann schweißen, Löcher bohren, Rostschutz und schwarzen Lack drauf – fertig! Naja, zwei Tage Fahrerei und Arbeit waren das auch, aber am Ende passte alles perfekt. Nun also nur noch den Gastank mit dem Stapler ans Fahrzeug heben und mit den Metallbändern befestigen.
Für den Anschluss der Außenbetankung mussten dann erst noch die Staukästen montiert werden, denn in einen der beiden sollte ja die Dose für den Tankstutzen montiert werden.
Staukästen
Die beiden Staukästen haben wir bei PaBST-Air Tec. schon im Herbst bestellt und vereinbart, dass wir sie direkt vor Ort abholen um die Kosten für die Spedition zu sparen. Auf der Rückreise von unserem Ausflug an die Nordsee sind wir dann also zuerst nach Viersen zu Wynen Gas gefahren (siehe oben) und von dort weiter nach Attendorn um bei Pascal Bocianowski die beiden Kisten einzuladen.
Aufgrund anderer, dringenderer Arbeiten bin ich dann aber erst Mitte März dazu gekommen, die Montage der Staukästen in Angriff zu nehmen… und wieder einmal hätte sich ohne Rico das ganze Unterfangen wesentlich schwieriger gestaltet. Manchmal ist es einfach von Vorteil, einen Gabelstapler zur Hand zu haben 😉
So war alles ganz einfach: Staukiste auf die Palette, das Ganze mit dem Stapler am Fahrzeug in Position bringen, Löcher bohren, festschrauben… Halt! Fast hätte ich Rico und seine Allzweckwaffe, die C-Schienen aus dem Shelter, vergessen. Die waren als Gegenlager auf der Innenseite sehr hilfreich! Und wiedere einmal: Danke, Rico!
Am nächsten Tag mussten dann nur noch die Rücklichter wieder angeschlossen werden und dann stand der ersten Vorstellung beim TÜV eigentlich nichts mehr im Wege…
Hi,
alles sehr stabil, schön und praktisch gemacht!
Gratulation!
und viel Freude ….
Cordy und Edi
we-travel.at
Hallo und vielen Dank,
war schön euch zu treffen. Ja, wir sind noch immer sehr zufrieden mit dem Ausbau und fühlen uns wohl.
Und hoffentlich fahren wir uns ja mal wieder irgendwo über den Weg.
Viele Grüße und bis bald mal
Anja und Jochen